Im Hotel Touring bei Cruce Calvet (Filadelfia) fan dann den Tagen Donnerstag und Freitag, den 17. und 18. Mai 2018 ein Workshop für das Gesundheitspersonal von Paraguay in Diagnose und Behandlung von Lepra, Leishmaniosis und Chagas statt. Diese Schulung wurde gemeinsam vom Gesundheitsministerium (MSPBS) und der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation (OPS) organisiert. In Vertretung der ASCIM nahmen daran der Arzt, Dr. Oliver Schmidt, und die für Erziehung zuständige Mitarbeiterin der Gesundheitsabteilung der ASCIM, Lic. Ivony Enns, teil.
Die OPS bezeichnet Lepra, Leishmaniose und Chagas als vernachlässigte Krankheiten in Paraguay, weshalb die Gesundheitsfunktionäre verstärkt in der Diagnose und der Behandlung derselben geschult werden. An dem Workshop im Hotel Touring beteiligten sich auch die Beauftragten des Gesundheitsministeriums für diese Krankheitsprogramme und Biochemiker aus dem Zentrallabor des Ministeriums und aus dem regionalen Labor der 16.Gesundheitsregion aus Mariscal Estigarribia. Sie präsentierten die epidemiologische Situation jeder Krankheit mit den jeweiligen Methoden zur Diagnose und Behandlung. Weiter wurden die anwesenden Gesundheitsfunktionäre in der Anwendung des Materials für die Analysen zur Diagnose angeleitet. Es wurde ihnen gelehrt, wie sie die Meldung von Krankheitsfällen an das Gesundheitsministerium ausfüllen müssen und wie Medikamente für die Behandlung der Krankheitsfälle beantragt werden können. Auch übergab das Ministerium den Anwesenden die notwendigen Mittel für die Analysen von Lepra, Leishmaniose und Chagas.
In Bezug auf die Chagas-Krankheit, stellte Lic. Ivony Enns von der Gesundheitsabteilung der ASCIM die gemachten Erfahrungen in Diagnose und Betreuung von Chagas-positiven Personen vor sowie Fälle der Betreuung der Kinder von Chagas-kranken Müttern. Die ASCIM begann im Jahr 2017 mit einem Programm im Kampf gegen die Chagas-Krankheit, in dessen Rahmen auch Funktionäre des nationalen Dienstes zur Ausrottung des Sumpffiebers (SENEPA) eingeladen wurden, um die Arbeit mit dem Aussprühen von Häusern und Hühnerställen zu unterstützen.
Das Gesundheitsministerium hat beantragt, dass auch die Programme von Lepra und Leishmaniose in die Aktivitäten der Gesundheitsabteilung der ASCIM aufgenommen werden. Entsprechend den Erkenntnissen des Sanatoriums Yalve Sanga sind die indigenen Völker genetisch nicht veranlagt, an Lepra zu erkranken.
Anders ist die Situation bei Leishmaniose, wo möglicherweise schon Fälle registriert wurden. Da Hunde und Nagetiere das Hauptreservoir des Erregers zu sein scheinen, müsste eine Kampagne gegen Leishmaniose auch die Beachtung der Tiere in der Umgebung beinhalten.


