Über die Partnerorganisation der ASCIM, die Stiftung für landwirtschaftliche Entwicklung, FIDA, haben die Indigenen Produzenten die Möglichkeit, einen kleinen Viehbetrieb zu starten. Diese Möglichkeit ist allgemein unter der Bezeichnung Profincas F-5 bekannt. Die Bezeichnung stammt von dem Namen des Kredits, mit dem diese Initiative im Jahr 2000 begann. Die interamerikanische Entwicklungsbank BID vergab im Jahr 2000 einen langfristigen Kredit an FIDA, um den Indigenen Familien die Einrichtung eines Viehbetriebes zu ermöglichen. Das System funktionierte so, dass sich 5 Indigene Familien zusammenschlossen und bei der Siedlung den Antrag zur Nutzung von 100 Hektar Land stellten. Nachdem ihr Antrag genehmigt wurde, beantragte die Gruppe bei FIDA einen Kredit für die Einrichtung des Viehbetriebes. Das Geld, das im Jahr 2000 gegeben wurde, hat dann für 32 Gruppen gereicht.
Der Kredit war einmalig. Im Laufe der Jahre konnte FIDA jedoch von dem Fonds mehr Gruppen bilden. Es war nämlich so, dass der Kredit der BID an FIDA für 20 Jahre zur Verfügung gestellt worden war, die Kredite der Gruppen bei FIDA jedoch nur eine Laufzeit von 10 bis 12 Jahren hatten. Es kam also mehr Geld zurück, als abgezahlt werden musste, so dass im Laufe der Jahre 13 weitere Gruppen gebildet wurden.
Einige Indigene Siedlungen sind derart überzeugt von dem Projekt, das sie inzwischen begonnen haben, in ihren jeweiligen Kostenvoranschlägen der Siedlungen Geld für die Einrichtung von Familien-Viehbetrieben zu reservieren. Die Siedlung stellt FIDA das Geld zur Verfügung, die es an die interessierten Produzenten aus dieser Siedlung ausleiht und bei Bezahlung wieder an die Siedlung zurückgibt. FIDA ist in dieser Produktionskette also nur ein Bindungsglied. Diese Eigenfinanzierung geht natürlich nur bei den größeren Siedlungen, die einen starken Kostenvoranschlag haben.
Darüber hinaus haben die Cooperativen, die über die Fundación Tres Colonias mit ASCIM zusammenarbeiten, durch zinsgünstige Darlehen zur Eröffnung neuer Profincas 5F beigetragen.
Immer gibt es auch große Unterstützung von den Arbeitgebern. Wenn sich ein Interessent einer Gruppe anschließen möchte, ist die Bedingung, dass jeder von den 5 Familien jeweils zwei Rinder zur Verfügung stellt. Die Rinder werden fast ausschließlich immer von den Arbeitgebern gespendet, so da schon während der Jahre eine sehr starke Unterstützung seitens des lokalen Unternehmertums für das Projekt registriert wurde.
Diese Familienviehbetriebe erhalten technische Beratung sowohl von der ASCIM als auch von FIDA. Sie beinhaltet die Abwicklung der bürokratischen Schritte beim Tiergesundheitsdienst SENACSA, die Buchführungsarbeit, die Impfungen und die Koordination von Rinderverkäufen. Die Produzenten sind also nur verantwortlich für die täglichen Arbeiten auf dem Viehbetrieb und werden dabei von den Wirtschaftsberatern begleitet.
Gruppen, die ihren Kredit bezahlt haben, dürfen diese technische Beratung auch weiter erhalten, wenn sie einen entsprechenden Vertrag mit FIDA unterzeichnen. Anfang des Jahres 2024 gab es 84 Gruppen im Profinca 5F-Programm, von denen 31 bereits ihren Kredit zurückgezahlt hatten. Da jede Gruppe aus fünf Mitgliedern besteht, können wir sagen, dass dieses Projekt 420 Familien zugutekommt. Dadurch verbessert das Programm die Lebensqualität von mehr als 2.000 Menschen in den indigenen Siedlungen, die mit der ASCIM zusammenarbeiten.