Die Frauensozialarbeit (TSF) steht unter der Interkulturell-Sozial-Geistlichen Abteilung (DISE) der ASCIM. Das Ziel dieser Arbeit wurde in der Strategischen Planung 2040 der ASCIM wie folgt festgelegt: „Die Frau hat eine aktive Beteiligung in den gemeinschaftlichen und sozio-wirtschaftlichen Bereichen.“
Geschichte:
Die Arbeit mit den indigenen Frauen begann in der Zeit der ersten Kontakte zwischen den deutsch-mennonitischen Siedlern und den Indigenen und wurde offiziell als ein Programm in der ASCIM im Jahr 1973 eingefügt.
Man begann mit persönlichen Besuchen, mit Bibelkursen und praktischer Unterweisung für Haus und Familie. Am Anfang begegneten die indigenen Frauen diesen Aktivitäten mit Skeptizismus, aber mit der Zeit organisierten sie Kurse aus eigener Initiative. Sie wählten in ihren Dörfern Leiterinnen mit ihren jeweiligen Komitees und fragten auch nach Hilfe in der Erziehung der Teenagermädchen.
Im Jahr 1984 entstand dann die erste Befähigungsschule für Haushalt. Diese funktionierte mit Klassenräume und einem Fraueninternat bis zum Jahr 1998 im Zentrum der Siedlung Campo Alegre. Verschiedenen Gründen halber wurde die Befähigungsschule in Campo Alegre geschlossen.
Man versuchte dann praktische Lehren für Haus und Familie den Mädchen der 4ten bis zur 9ten Klasse der Grundschule mitzuteilen, was bist heute Teil des Fachs „Trabajo y Tecnología“ (Arbeit und Technik) ist.
Im Jahr 1984 hat die Gesundheitsabteilung das Programm CEMINUREPE (Mutter-Kind Zentrum für Ernährung und Beschäftigung der Vorschule) aufgrund der vielen Fällen von Unterernährung ins Leben gerufen. Dieses Programm wurde in den späteren Jahren in die Frauensozialarbeit miteingeschlossen wo es dann weiteren Änderungen unterlaufen ist. Das Programm CEMINUREPE wurde in „Kleinkindererziehung“ und „Frauensozialarbeit“ aufgeteilt und wird heutzutage unter der Abteilung DISE (Interkulturell-Sozial-Geistliche Abteilung) geführt.
Die Frauensozialarbeit, in Berücksichtigung der oben genannten Zielsetzung des TSF, teilt ihre Aufgaben in folgende Bereiche ein:
1. Befähigungskurse in verschiedenen Interessengebiete für die Frauen:
Diese Schulungen werden interaktiv, praxisorientiert und kurzfristig durchgeführt. Sie werden in Zusammenarbeit mit der Dorf- oder Siedlungsleiterin organisiert, sodass interessierte Frauen keine weiten Wege auf sich nehmen müssen. Interessierte Frauen sind eingeladen, daran teilzunehmen. Soweit möglich, werden die Schulungen in die Muttersprache übersetzt, um ein besseres Verständnis zu gewährleisten, und enden mit einer Bewertung durch die Teilnehmerinnen. Dabei können die Frauen ihre Meinung zu zukünftigen interessanten Themen äußern.
2. Koordination und Begleitung in Nähkursen:
Es wird eine Ausbildung im Nähen mit einem mobilen Team von 6 elektrischen Nähmaschinen angeboten. Die Nähmodule haben eine spezifische Dauer von 4 Wochen und werden in Frauen durchgeführt, die aus den Siedlungen kommen, die mit der ASCIM zusammenarbeiten. Interessierte Frauen melden sich an, zahlen einen Beitrag und arbeiten in Gruppen von 6 Personen täglich 7 Stunden lang an den Nähmaschinen oder beim Entwickeln der Modelle. Nach Abschluss der Ausbildung nehmen sie die hergestellten Produkte zur persönlichen Nutzung oder zum Verkauf mit nach Hause und erhalten ein Zertifikat. Diese Schulungen werden in Zusammenarbeit mit der Fundación 2KP mit Sitz in Limpio durchgeführt, die den Lehrplan und die Maschinen zur Vermietung bereitstellt.
3. Campa Capaz:
Das Campa Capaz wurde im Jahr 2022 ins Leben gerufen, um jungen Frauen praxisnahe Schulungen zu bieten. Mit einfachen Utensilien wird versucht, ein familiäres, angenehmes und gesundes Umfeld zu schaffen. Darüber hinaus wird ihnen eine Wissens- und Praxisbasis vermittelt, damit sie außerhalb des Haushalts arbeiten und mögliche Einkommensquellen für ihre Familien schaffen können.
Das Campa Capaz ist ein dreitägiges Camp, das in den Einrichtungen des CECAMAS, einem Schulungszentrum für Frauen im südlichen Gebiet, Campo Alegre, durchgeführt wird. Während dieser Zeit erhalten die Teilnehmerinnen Schulungen in Nähen, Reinigung und Kochen. Es gibt eine Anmeldegebühr pro Teilnehmerin, die die Verpflegung, die Aktivitäten des Camps und die Unterkunft für die drei Tage abdeckt. Darüber hinaus können die Teilnehmerinnen die während des Camps hergestellten Produkte mit nach Hause nehmen.