Donnerstag, 22 März 2018 13:36

Jahresversammlung der ASCIM

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Die ASCIM hat unter der Beteiligung von 49 Mitgliedern und weiteren über 60 interessierten Personen die ordentliche Jahresversammlung durchgeführt. In einem Gruppengespräch informierten die Abteilungsleiter über die verschiedenen Aktivitäten des vergangenen Jahres, wobei vor allem auch Punkte angesprochen wurden, durch die die Arbeit erleichtert wurde oder aber eine neue Richtung bekommen hat. Sie sprachen aber auch die besonderen Herausforderungen in ihrem Alltag. Das soll in unserem Bericht heute das zentrale Thema sein, denn der normale Ablauf einer Jahresversammlung ist allgemein bekannt.

Zu den nicht-stimmberechtigten Anwesenden auf der Jahresversammlung der ASCIM am Mittwoch gehörten Mitglieder der Verwaltungsräte der Indigenen Gemeinschaften und Mitarbeiter der ASCIM. Anwesend waren auch vier indigene Frauen, die in ihren Gemeinschaften die Frauenarbeit leiten und drei Frauen aus der deutsch-sprachigen Frauenarbeit. Die Stärkung der Beteiligung der Frauen in dem öffentlichen Leben ist eines der Ziele der ASCIM, deshalb wird diese Beteiligung heute besonders erwähnt. Ein anderes Ziel befasst sich mit den Mitarbeitern der ASCIM. ASCIM strebt an, über genügend geschulte, befähigte und professionelle Mitarbeiter zu verfügen. Das ist laut den Berichten auf der Jahresversammlung jedoch eines der größten Herausforderungen, die sich der Beauftragte für Angestellte der ASCIM stellen muss. Es ist schwer, Personen zu finden, die bereit sind, sich der interkulturellen Mitarbeit zu widmen. Der Leiter der interkulturellen, sozialen und geistlichen Abteilung der ASCIM, Adolf Harder, wies in seiner Teilnahme an der Sitzung darauf hin, dass die Sprache eines Menschen auch die Weltanschauung desselben überbringt. Harders Aufgabe ist es, den Verwaltungsrat der regionalen Indigenen Vereinigung FRICC zu beraten. Oftmals muss er dabei auch einfach nur zuhören, wie sich die beiden vertretenen Volksgruppen erstmal in ihrer eigenen Sprache beraten, ehe es dann in der spanischen Sprache zu einem gemeinsamen Gespräch kommt. Um seine Arbeit zufriedenstellend bewältigen zu können, würde er sich wünschen, diese indigenen Sprachen zu beherrschen, um somit auch besser die Weltanschauung der Indigenen zu verstehen.

Die Indigenen Gemeinschaften zu begleiten, damit sie in eine sozio-ökonomische Selbständigkeit/Integration hineinwachsen, das ist ein anderes Ziel der ASCIM. Ein Ziel, bei dem alle Abteilungen der ASCIM mitarbeiten müssen, um es erreichen zu können. Die Landwirtschaftsabteilung hat sich da vor allem der Herausforderung zu stellen, alternative Pflanzenkulturen zu suchen, die rentabel sind und im Möglichkeitsbereich der indigenen Bauern liegt. In der Viehzucht muss der Verlust von Kälbern reduziert werden, um die Produktivität der gemeinschaftlichen Viehstationen zu verbessern. Für Familienbetriebe, bekannt als Profinca 5F, fehlt es an angemessene Finanzierungsmöglichkeiten, um weiteren Familien den Zugang zu einem solchen Betrieb zu ermöglichen. Auch fehlt es in den indigenen Gemeinschaften an weiteren Wasserreservoirs. Im Moment ist zwar allgemein genügend Wasser zur Verfügung, aber die Trockenheit im letzten Jahr führte die Wassernot für Personen und Vieh besonders vor Augen. In diesem Punkt arbeitet die Landwirtschaftsabteilung eng mit der Gesundheitsabteilung zusammen. Denn, während die Landwirtschaftsabteilung sich mehr um Wasserreservoirs bemüht, die in erster Linie für die Viehproduktion gedacht sind, so ist die Gesundheitsabteilung damit beschäftigt, sich um die Qualität des zur Verfügung stehenden Wassers zu bemühen, denn in vielen Gemeinschaften ist das Wasser aus den Tajamares die wichtigste Wasserquelle für die Menschen. Die Gesundheitsabteilung möchte in diesem Rahmen im aktuellen Jahr den Gebrauch von Wasserfiltern fördern. Gedacht wird dabei an die Tonfilter von der Firma Yambui, die in der Nähe von La Pastura produziert werden.

Die Förderung der sozio-ökonomische Selbständigkeit/Integration erreicht man jedoch nicht nur durch direkte praktische Arbeit in der Wirtschaft, sondern wird auch durch Schulung und Fortbildung gefördert. Die ASCIM ist dabei, ein Stipendienprogramm zu beginnen, das Schülern aus den indigenen Gemeinschaften eine Fortbildung auf Universitätsebene finanzieren soll. Für dieses Programm bedarf es aber noch weiterer Finanzen. Parallel zu all diesen Aktivitäten wird auch regelmäßig an der Verbesserung der gemeinschaftlichen Buchführung gearbeitet, wobei vor allem die indigenen Sekretäre der Gemeinschaften ständig Beratung und Schulung erhalten. Weiter arbeitet die ASCIM auch mit der geplanten Registrierung des Krankenhauses in Yalve Sanga. In diesem Rahmen sind jedoch eine Reihe von Renovierungen und Anpassungen notwendig, ehe die Registrierung möglich wird.

Am Schluss der Jahresversammlung der ASCIM wurde der Präsident der ASCIM, Dietrich Franz, verabschiedet. Franz hat eine 34 jährige Arbeitserfahrung mit der ASCIM. Er stieg als Mitarbeiter in der Landwirtschaftsschule La Huerta ein und hat dann weiter entweder als Repräsentant seiner Gemeinde in der ASCIM mitgearbeitet und die letzten 8 Jahre als Vorsitzender des Verwaltungsrates der ASCIM und damit als Präsident der Vereinigung. Seine Mitarbeit im Verwaltungsrat war in Vertretung der deutsch-mennonitischen Kirchengemeinden. Diese Vertretung übernimmt nun Erwin Wiens, Gemeindeleiter der Mennoniten-Brüdergemeinde Filadelfia. Durch den Tod von Bernhard Reimer mussten auch die Missionsorganisationen einen neuen Vertreter bestimmen. Vorübergehend übernahm Bruno Funk diesen Posten und ab der Jahresversammlung wird Siegfried Duerksen Licht den Indianern im ASCIM-Verwaltungsrat vertreten.

Der Verwaltungsrat der ASCIM setzt sich somit in diesem Jahr aus folgenden Personen zusammen: Erwin Wiens, Norman Toews, Siegfried Duerksen, Melicio Benítez und Wilfrido Isac.

FIDA          FRICC          UTA          AMH Grupo de Cajas Ascim          FTC          IMO          MCC

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